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Denkmal

Georg Danzer

ich steh` vor einem denkmal und denk` mal

wie das so üblich ist, an nichts bestimmtes

ich denke, daß ich mir das denken schenke

und was auch immer kommen mag - man nimmt es

und während ich das denkmal so betrachte

da fängt der stolze reiter an zu sprechen

als müßte er auf das von mit gedachte

sein schweigen nun zum ersten male brechen

er sagt: wir sind es lange zeit schon müde

für eure eitelkeiten herzuhalten

die niederlagen wandeln wir zu siegen

und trotzdem sind wir traurige gestalten

um eure eig`nen schwächen zu vergessen

erbaut ihr uns aus eisen und aus steinen

wir spiegeln euren hochmut in der sonne

und wenn es regnet, sieht uns niemand weinen

ein denkmal ist ein denkmal ist ein denkmal

doch statt dem denken dienen wir den glauben

die einzigen, die uns gerecht behandeln

sind hunde, liebespaare oder tauben

die hunde wässern uns`re fundamente

die liebespaare wärmen uns`re stufen

die tauben aber segnen uns von oben

als wären wir zu höherem brufen

ich steh` vor einem denkmal und denk` mal
ganz ausnahmsweise etwas sehr konkretes
ich denke, daß ich mir das denken schenke
wie ein geschenk - und siehe da - nun geht es!
ich denke ...






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