Auf meinem Sofa liegt ein Tiger, dem ich nichts erzählen kann,
schon wenn ich damit anfange, faucht er mich an.
Doch ohne mich kann er nicht sein, das ist mein Glück,
denn für die Fernbedienung sind seine Tatzen viel zu dick.

In der Küche steh'n Kamele, die Camel ohne rauchen.
Ich rufe: "Raus, ich kann euch beim Kochen nicht gebrauchen."
"Wir brauchen etwas Heimat", sagt Hans extrem gemütlich,
"und keins von deinen Zimmern, liegt nunmal so weit südlich."

Ich frag' mich, all die Tiere, was wollen die von mir?
Ich glaube fast Sie denken, ihr wär' auch nur ein Tier.

In der Garage steht 'ne Kuh, die schlenkert mit dem Euter.
Die Milch ist schon längst sauer, doch Sie schlenkert immer weiter.
"Das geht vorbei", sagt Doktor Love, er ist ein alter Hummer,
"Du musst die Bullen rufen, die Kuh hat Liebeskummer."

In meinem Badezimer, da duscht ein scheues Reh.
Es ist das erste Mal, dass ich ein Reh so seh'.
Es sieht mich auch, und kommt an mich heran ganz nah.
Es flüstert: "Sag mal, hast Du vielleicht Bio-Schampoo da?"

Ich frag' mich, all die Tiere, was wollen die von mir?
Ich glaube fast Sie denken, ihr wär' auch nur ein Tier.

Im Flur steh'n Pinguine und alle woll'n auf's Klo,
Sie steh'n in einer Schlange und wackeln mit dem Po.
Und ich schau nach und brülle: "Seid ihr alle übergeschnappt?
Warum hat denn niemand den Deckel hochgeklappt?"
Und durch mein Atelier, rennen Hühner völlig nackt,
Sie malen tolle Bilder, grellbunt und sehr abstrakt.
Sie schlagen mit den Flügeln, Sie fühlen sich so frei,
Sie sehen mich und rufen "Geh aus dem Weg du Ei!"

Ich frag' mich, all die Tiere, was wollen die von mir?
Ich glaube fast Sie denken, ihr wär' auch nur ein Tier.
...auch nur ein Tier... auch nur ein Tier.